GZ PR 1651/1-1 DI 1484/4-1

Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert Heidelberger Studie zur minimalinvasiven Operationstechnik der Bauchspeicheldrüse

In der Studie werden die offene Operation mittels eines Bauchschnittes und die minimal-invasive Resektion zur operativen Entfernung des hinteren Teils der Bauchspeicheldrüse miteinander verglichen. Bei der so genannten „Schlüssellochtechnik“ können die laparoskopische Operation genauso wie die roboterassistierte Resektion zur Anwendung kommen. An der DISPACT-2 Studie können erwachsene Patienten teilnehmen, bei denen wegen einer gutartigen oder bösartigen Erkrankung des Pankreasschwanzes eine distale Pankreasresektion geplant ist.

„Es gibt Belege, dass der minimalinvasive Zugang geringere Schmerzen nach sich zieht und zu einer schnelleren Erholung führt“ berichtet der Studienleiter Prof. (apl.) Dr. med. Pascal Probst, Oberarzt der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. „Auch die Krankenhausverweildauer und die Zeit bis zu einer normalen Nahrungsaufnahme waren in früheren Untersuchungen mit der minimal-invasiven Technik verkürzt. Unklar ist allerdings, ob die Schlüssellochchirurgie bei der distalen Pankreasresektion mit anderen Komplikationen einhergeht und ob Krebserkrankungen genauso gut behandelt werden können wie mit der offenen Operationstechnik.“

Neben der Klinik für Allgemein, Viszeral- und Transplantationschirurgie, in der die Studie unter der Leitung von Prof. Dr. med. Markus W. Büchler entwickelt und begonnen wurde, können ab Januar 2021 bis zu 18 Kliniken in Deutschland und im europäischen Ausland die multizentrische Studie starten. Knapp 300 Patienten sollen in dieser randomisiert kontrollierten Studie behandelt werden, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit insgesamt mehr als 1 Million EURO finanziert wird.

Über einen Zeitraum von 4 Jahren wird untersucht, ob es Unterschiede zwischen den beiden Techniken bezüglich der Komplikationen, der klinischen und onkologischen Wirksamkeit sowie der Sicherheit und Lebensqualität der Patienten bestehen. Zusätzlich werden auch die Kosten der Verfahren erfasst. „Wenn unsere Studie zeigen kann, dass der minimalinvasive Ansatz, nicht zu mehr Komplikationen führt als das offene Standardverfahren, dann kann den Patienten in Zukunft die minimalinvasive Operation als erste Wahl angeboten werden“, so Prof. Probst, Ärztlicher Leiter des Studienzentrums der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (SDGC).

Das SDGC unterstützt Chirurgen bei der Planung, Durchführung und Auswertung von multizentrischen randomisierten kontrollierten Studien in der Chirurgie, in denen vornehmlich operative Strategien, chirurgische Techniken oder Medizinprodukte verglichen werden. Seit seiner Gründung 2003 konnten bereits über 6.500 Patienten in 19 Studien eingeschlossen werden.

Bei Fragen stehen der Studienleiter und das Projektteam des SDGC gerne für weitere Informationen zur Verfügung (This link is obfuscated. Please enable JavaScript to see it., This link is obfuscated. Please enable JavaScript to see it. und www.dispact.de)

DFG-Geschäftszeichen: PR 1651/1-1 und DI 1484/4-1